Berlin zu Fuß erkunden ist ein großes Vergnügen, egal ob Innenstadt oder grünes Umland.

Direkt in der Innenstadt von Berlin, beispielsweise am Hackeschen Markt, startet die M1, eine Linie der Berliner Straßenbahn, welche am Rande des Märkischen Viertels endet, am nördlichen Rand von Berlin. Von der Endhaltestelle läuft man ein paar Schritte in Fahrtrichtung weiter, bis eine alte Eisenbahnschiene die Straße kreuzt. Dort geht ein schmaler Teerweg nach rechts ab, wo einst die Berliner Mauer verlief, der man nun folgt und der einen direkt ins Tegeler Fließ mit seinen Niedermoorwiesen und kleinen Teichen bringt.

Das Naturschutzgebiet befindet sich in einem der schönsten Landschaftsräume Berlins. Durch die Trennung der Stadt durch die Berliner Mauer lag der Bereich lange unzugänglich, wie im Dornröschenschlaf. Der Verlauf der Mauer ist heute noch deutlich zu erkennen und der ehemalige Grenztruppenweg dient heute Wanderern und Radfahrern. Als Höhepunkt der Tour empfinden viele den Besuch des Köppchensees, wo der Besucher Wasservögel beobachten kann. Die Hochfläche am südlichen Rand des Sees erlaubt einen weiten Blick über die Landschaft. Dass dieser Aussichtpunkt der Rest einer ehemalige Deponie ist, ahnt man hier nicht mehr.

Einmal hier oben angelangt, findet man mit Blick auf den See linker Hand eine alte Obstplantage die im Frühjahr ein Meer aus Apfelblüten präsentiert. Im Frühherbst lohnt dann spätestens ein Wiederkommen zur Apfel- und Birnenernte.

Wer jetzt erst warm gelaufen ist, dem sei ein Abstecher nach Alt-Lübars empfohlen. Unter der Woche lohnt ein Besuch des Kräuterhofes Lübars. Auf einer Fläche von 2 Hektar bauen die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung GmbH hier Obst und Gemüse nach biologischen Richtlinien an. Im hofeigenen Laden werden frisch geerntete Produkte zum Kauf angeboten. Die Palette umfasst etwa 40 verschiedene Obst- und Gemüsearten von A wie Artischocke bis Z wie Zucchini. Komplettiert wird das Angebot durch hofeigene Eier, Blumensträuße, Konfitüre, Chutneys, Lavendelbeutel und Pflanzen.

Zwei Laufminuten, vorbei an der alten Barock Kirche im Dorfkern, lädt der Alte Dorfkrug dann zu einem Essen ein, dazu kann ein hauseigenes "Labsaal-Bräu" getrunken werden. So frisch gestärkt, geht es dann über die Pferdekoppeln Richtung Alt-Hermsdorf. Die Wege sind gut ausgebaut. Durch die Niedermoorwiesen führen feste Holzwege, die mit zahlreichen Tafeln, welche anschaulich Flora und Fauna erklären. Am Freibad Lübars vorbei, wo natürlich ein Abstecher in den wunderbaren Waldsee zu empfehlen ist, führt der Weg am Ufer des Hermsdorfer Sees entlang zur Brücke der Berliner Straße (B96), wo das Idyll endet und die Stadt einen wieder hat. Von hier sind es knapp zehn Minuten Laufweg zum S-Bahnhof Hermsdorf, von wo aus man die Heimreise Richtung zur Innenstadt antreten kann.

Wer noch etwas Zeit in Petto hat, kann in Hermsdorf das Heimatmuseum Reinickendorf besuchen oder sich bei Faldon Eis ein leckeres italienisches Eis gönnen.

Text: A.P.

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